Künstler

 

 

SOMMERNACHTSGALA 2021

 

 

© Lukas Beck

 

RUDOLF BUCHBINDER

Seit 2007 zeichnet Rudolf Buchbinder für das künstlerische Programm des Grafenegg Festivals und der Sommerkonzerte verantwortlich. Für ihn ist Grafenegg ein besonderer Ort: «Die Musik und die Künstler begegnen dem Publikum inmitten der Natur. Dadurch entstehen einzigartige und bleibende Momente.»

Rudolf Buchbinder zählt zu den legendären Interpreten unserer Zeit. Die Autorität einer mehr als 60 Jahre währenden Karriere verbindet sich in seinem Klavierspiel auf einzigartige Weise mit Esprit und Spontaneität. 

Als maßstabsetzend gelten insbesondere seine Interpretationen der Werke Ludwig van Beethovens. 60 Mal führte er die 32 Klaviersonaten auf der ganzen Welt bisher zyklisch auf und entwickelte die Interpretationsgeschichte dieser Werke über Jahrzehnte weiter. Als erster Pianist spielte er bei den Salzburger Festspielen sämtliche Beethoven Sonaten innerhalb eines Festspiel-Sommers. Ein Live-Mitschnitt liegt auf DVD vor.

Anlässlich des 250. Geburtstags Ludwig van Beethovens widmete der Wiener Musikverein Rudolf Buchbinder in der Saison 2019/20 einen eigenen Zyklus der fünf Beethoven Klavierkonzerte. Als Solist spielt er diese mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons, den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti sowie mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern und der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter ihren Chefdirigenten Mariss Jansons, Valery Gergiev und Christian Thielemann.

Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Mariss Jansons kehrte Rudolf Buchbinder außerdem im Rahmen einer Tournee in die Elbphilharmonie Hamburg, die Philharmonie de Paris, Philharmonie Luxembourg und in die Carnegie Hall New York zurück.

Eine Premiere stand im Mittelpunkt des Beethoven-Jahres 2020. In Anlehnung an Beethovens berühmte Diabelli-Variationen op. 120 entstand auf Initiative von Rudolf Buchbinder ein neuer Zyklus von Diabelli-Variationen. Der Auftrag wurde von verschiedenen Konzertveranstaltern weltweit und mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung an elf führende Komponisten der Gegenwart vergeben. Die Weltersteinspielung der Neuen Diabelli Variationen auf dem Doppel-Album "The Diabelli Project" markiert den Beginn der exklusiven Partnerschaft zwischen Rudolf Buchbinder und der Deutschen Grammophon.

Rudolf Buchbinder ist Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker, der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, der Wiener Symphoniker, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und des Israel Philharmonic Orchestra.

Rudolf Buchbinder hat eine Autobiographie mit dem Titel „Da Capo" veröffentlicht sowie das Buch „Mein Beethoven – Leben mit dem Meister". Sein neuestes Buch „Der letzte Walzer“ erschien zur Uraufführung der Neuen Diabelli Variationen im März 2020 und erzählt 33 Geschichten über Beethoven, Diabelli und das Klavierspielen. Zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen dokumentieren seine Karriere.

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 © Dario Acosta

© Dario Acosta

 

GOLDA SCHULTZ

Die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz wird als eine der talentiertesten und vielseitigsten jungen Künstlerinnen der heutigen Klassikszene gefeiert. Sie ist in führenden Opernrollen ebenso zu Hause wie als Solistin mit den besten Orchestern und Dirigenten der Welt und erntet beständiges Lob für ihre frische, strahlende Bühnenpersönlichkeit und ihren glänzenden Ton. Die Financial Times schrieb: "Golda Schultz singt mit Kraft und Sicherheit, ihre Stimme hat eine ganz eigene, aufregende Ausstrahlung; sie ist eine Newcomerin, die einfach alles hat."

Ausgebildet an der New Yorker Juilliard School und im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, hat Golda Schultz in den ersten Spielzeiten ihrer professionellen Karriere auf beiden Seiten des Atlantiks Erfolg gehabt und begeisterte Publikum und Kritiker gleichermaßen als Sophie (Der Rosenkavalier) bei den Salzburger Festspielen, als Pamina (Die Zauberflöte) an der Metropolitan Opera, als Contessa Almaviva (Le nozze di Figaro) an der Glyndebourne Festival Opera, als Clara in Jake Heggies It's A Wonderful Life an der San Francisco Opera, als Susanna (Le nozze di Figaro) am Teatro alla Scala und als Liù (Turandot) an der Wiener Staatsoper. Weitere Opernhighlights sind ihre Rollen als Contessa Almaviva an der Wiener Staatsoper und am Opernhaus Zürich, als Vitellia (La clemenza di Tito) bei den Salzburger Festspielen, als Sophie am New National Theatre Tokyo, als Nanetta (Falstaff), Clara (Porgy and Bess) und Sophie an der Met und als ehemaliges Mitglied der Ensembles des Stadttheaters Klagenfurt und der Bayerischen Staatsoper, als Contessa Almaviva, Fiordiligi (Così fan tutte), Musetta (La bohème), Freia (Das Rheingold), Micaëla (Carmen) und Cleopatra (Giulio Cesare).

Zu den Höhepunkten auf der Konzertbühne zählen ihre Debüts mit dem Philadelphia Orchestra und Yannick Nézet-Séguin in Mozarts Requiem, mit dem Cleveland Orchestra und Franz Welser-Möst in Haydns Die Jahreszeiten sowohl in Cleveland als auch in der New Yorker Carnegie Hall sowie eine bemerkenswerte Konzertwoche mit dem Los Angeles Philharmonic, bei der sie zusammen mit Esa-Pekka Salonen für Sibelius' Luonnotar, Gustavo Dudamel für Beethovens 9, und Zubin Mehta für Mahlers Symphonie Nr.2 auftrat. Kürzlich sang Golda Mahlers Symphonie Nr. 4 auf einer ausgedehnten Europatournee mit dem Mahler Chamber Orchestra und Dudamel und war Teil eines epischen Beethoven-Programms mit dem Philharmonia Orchestra und Salonen. Neben Auftritten beim Verbier Festival in Mahlers Sinfonie Nr. 2 unter Fabio Luisi und bei den BBC Proms in Brahms' Ein deutsches Requiem unter Richard Farnes wird Schultz 2019 gemeinsam mit Kirill Petrenko als Solistin bei der jährlichen "Oper für alle" der Münchner Opernfestspiele vor einem großen Publikum auf dem Marstallplatz auftreten.

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 © Sara Schoengen

© Sara Schöngen

 

BENJAMIN BRUNS

"Benjamin Bruns - ihm gebührt in der Titelpartie die Krone des Abends. Mit kernig lyrischem Tenor hat er sich die Rolle erarbeitet und stellt sich mit einer stimmlich im Grunde fulminanten Leistung in die Reihe großer Mozart-Tenöre, die ebenfalls auch als Schwanenritter reüssieren konnten, um nur Sänger wie Francisco Araiza, Nicolai Gedda, Gösta Winbergh oder Anton Dermota zu nennen. Die Überaus gekonnt geführte Stimme sitzt perfekt im Fokus, bezaubert mit lyrischem Schmelz." Thomas Rauchenwald, "Lohengrin", in: Das Opernglas, 01.2020

Benjamin Bruns begann seine Sängerlaufbahn als Alt-Solist im Knabenchor seiner Heimatstadt Hannover. Nach einer vierjährigen privaten Gesangsausbildung bei Prof. Peter Sefcik studierte er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Kammersängerin Renate Behle. Noch während des Studiums wurde ihm vom Bremer Theater ein erstes Festengagement angeboten, welches ihm früh den Aufbau eines breitgefächerten Repertoires ermöglichte und dem bald ein Ensemblevertrag an der Oper Köln folgte. Über die Sächsische Staatsoper Dresden führte ihn sein Weg direkt zur Wiener Staatsoper.

Seine musikalische Bandbreite umfasst Rollen wie Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Tamino (Die Zauberflöte), Don Ottavio (Don Giovanni), Fenton (Falstaff), Camille de Rosillon (Die lustige Witwe), Lysander (Britten: A Midsummer Night's Dream), Don Ramiro (La Cenerentola), Boris Grigorievič (Janáček: Kátia Kabanová), Erik (Der fliegende Holländer), Loge (Das Rheingold) oder auch den Italienischen Tenor in den beiden Strauss-Opern Capriccio und Der Rosenkavalier. Zum Auftakt der Spielzeit 2020/2021 singt Benjamin Bruns den Tamino in Mozarts Zauberflöte an der Bayerischen Staatsoper. Es folgt in Amsterdam die Rolles des Erik in Wagners der Fliegende Holländer, im Konzerthaus Berlin der Max (Webers Der Freischütz,), anschließend kehrt er an die Bayerische Staatsoper als Bacchus (Rollendebut) in Ariadne auf Naxos (R. Strauss), als Loge in Wagners Das Rheingold und als David in Wagners Meistersinger von Nürnberg zurück.

Oratorium und Liedgesang bilden für Benjamin Bruns wichtige Ergänzungen zu seinem Bühnenschaffen. Benjamin Bruns ist Preisträger des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin, des Hamburger Mozart-Wettbewerbs sowie des internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. 

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 © Udo Titz

© Udo Titz

 

TONKÜNSTLER-ORCHESTER NIEDERÖSTERREICH

Grafenegg ist eine der drei großen exklusiven Spielstätten der Tonkünstler. Hier eröffnen sie die Sommersaison mit der traditionellen Sommernachtsgala, die in Österreich und mehreren europäischen Ländern im Fernsehen und im Radio ausgestrahlt wird, und stellen in den Konzerten am Wolkenturm ihre stilistische Vielseitigkeit unter Beweis. Als Residenzorchester spielen sie auch im Programm des Grafenegg Festivals eine maßgebliche Rolle. Beim jährlichen Composer-Conductor-Workshop INK STILL WET stehen die Tonkünstler als Werkstatt-Orchester zur Verfügung und geben am Campus Grafenegg ihr Wissen sowie ihre Erfahrungen an den musikalischen Nachwuchs weiter. In unterschiedlichen Ensembles gestalten sie zahlreiche Prélude-Konzerte.

Die Tonkünstler gelten als eine der wichtigsten Institutionen der österreichischen Musikkultur und pflegen das Konzertrepertoire von der Wiener Klassik über die Romantik bis ins 21. Jahrhundert. Eine mehr als 70-jährige Tradition verbindet sie mit den Sonntagnachmittags-Konzerten im Wiener Musikverein, der erfolgreichsten Programmreihe des Orchesters. Zu seinen Residenzen zählt neben Grafenegg und dem Musikverein auch das Festspielhaus St. Pölten. 

Tourneen absolvierten die Tonkünstler in den vergangenen Jahren nach Deutschland, Spanien, Slowenien, Tschechien, Südkorea und Taiwan, ins Baltikum und wiederholt nach Japan und Großbritannien. Zahlreiche CD-Aufnahmen spiegeln das umfassende künstlerische Profil wider. Im orchestereigenen Label erscheinen jährlich bis zu vier Einspielungen. Yutaka Sado, einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit, ist Chefdirigent der Tonkünstler.

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 © Jun Yoshimura

© Jun Yoshimura

 

YUTAKA SADO

Yutaka Sado, in Kyoto geboren, ist einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit und seit der Saison 15-16 Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters. Im Frühjahr 2019 wurde sein Vertrag bis zum Ende der Konzertsaison 24-25 verlängert.

Nach mehrjährigen Assistenzen bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa gewann Yutaka Sado maßgebliche Dirigier-Preise wie 1989 den Grand Prix des 39. «Concours international de jeunes chefs d'orchestre» im französischen Besançon und 1995 den Grand Prix des Leonard Bernstein Jerusalem International Music Competition. Seine enge Verbundenheit zu Leonard Bernstein führte ihn als «Conductor in Residence» auch zu dessen Pacific Music Festival in Sapporo. Beim «Leonard Bernstein Memorial Concert» in der Kathedrale von St. John the Divine in New York stand Yutaka Sado im Dezember 1990 neben weiteren Bernstein-Schülern am Pult.

Bereits seit 2005 ist Yutaka Sado Künstlerischer Direktor des Hyogo Performing Arts Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orchesters. Dieses Konzert- und Schauspielhaus hat sich mit etwa 60.000 Abonnenten zu einem der wichtigsten künstlerischen Veranstaltungsorte Japans entwickelt. Yutaka Sados Bekanntheitsgrad in Japan ist enorm, nicht zuletzt dank einer wöchentlichen TV-Sendung, in der er von 2008 bis 2015 als Dirigent und Moderator japanischen Musikfreunden die Welt der klassischen Musik näherbrachte. Seit fast 20 Jahren leitet er die alljährliche Aufführung von Beethovens neunter Symphonie mit 10.000 Chorsängerinnen und -sängern in einem Stadion in Osaka. Das «Daiku», zu Deutsch «Die Neunte», wird in der Regie des Mainichi Broadcasting System (MBS) durchgeführt, eines großen japanischen Hörfunk- und Fernsehsenders, und erfreut sich in Japan größter Beliebtheit. Mit seinem 2003 gegründeten Super Kids Orchestra, das die talentiertesten Schulkinder der Unter- und Mittelstufe aus der Präfektur Hyogo im Rahmen eines vorbildlichen Musikerziehungsprogramms fördert, geht Yutaka Sado regelmäßig auf Tournee. Seit 2003 ist er auch Chefdirigent des bereits seit 1990 bestehenden, in Japan sehr populären Siena Wind Orchestra, eines der wenigen professionellen Blasorchester weltweit.

Yutaka Sados Karriere außerhalb Japans entwickelte sich zunächst vor allem in Frankreich, wo er von 1993 bis 2010 Chefdirigent des Orchestre Lamoureux in Paris war. Mittlerweile hat Yutaka Sado vor zahlreichen herausragenden europäischen Orchestern gestanden. Er gastierte bei den Berliner Philharmonikern, beim Deutschen Symphonie-Orchester und beim Konzerthausorchester Berlin, beim Bayerischen Staatsorchester in München sowie bei den Rundfunksinfonieorchestern des BR, NDR, SWR und WDR. Sado dirigierte das Mahler Chamber Orchestra, das Leipziger Gewandhausorchester, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Staatskapelle Weimar, die Dresdner und die Hamburger Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, das Gürzenich-Orchester Köln und das Tonhalle Orchester Zürich. Weiterhin stand er am Pult des Orchestre de la Suisse-Romande, des London Symphony und des London Philharmonic Orchestra, des BBC Philharmonic, des Orchestre de Paris, des Orchestre Philharmonique de Radio France und des Orchestre National de France.

In Italien leitete er das Orchestra di Santa Cecilia Rom, das RAI Torino, das Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi und das Orchester des Maggio Musicale Florenz. Sein USA-Debüt gab Yutaka Sado im Jahr 2018 beim National Symphony Orchestra Washington.

Im Rahmen seiner umfangreichen Konzertverpflichtungen beim Tonkünstler-Orchester führten ihn Tourneen gemeinsam mit den Tonkünstlern nach Japan, England und zuletzt nach Deutschland. Auf dem Tourneeplan standen Aufführungen in der Elbphilharmonie, im Dresdener Kulturpalast und in der Essener Philharmonie.

Mehr als 50 CD-Aufnahmen dokumentieren Yutaka Sados vielseitiges künstlerisches Schaffen. Im 2016 gegründeten Eigenlabel des Tonkünstler-Orchesters erscheinen unter seiner Leitung bis zu vier CDs pro Jahr als Eigenproduktionen und als Live-Mitschnitte zumeist aus dem Wiener Musikverein, darunter «Ein Heldenleben» und die «Rosenkavalier»-Suite von Richard Strauss, Joseph Haydns Symphonienzyklus «Die Tageszeiten», Anton Bruckners vierte und neunte Symphonie, Joseph Haydns Oratorium «Die Schöpfung» sowie Orchesterwerke von Leonard Bernstein.

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